Montag, September 26, 2005

Doch noch ein Wort zum Mittwoch

Am Mittwoch wohnte ich - wie angekündigt - der Veranstaltung des Siemens Forum Austria mit Hans Hermann Hoppe bei. Der Fokus der Veranstaltung lag leider nicht auf inhaltlichen Aspekten, sondern galt unter dem Titel "Wie haben Sie das geschafft, Herr Hoppe?" hauptsächlich Hoppes Werdegang. Daher dominierten Fragen wie "Welche Sprache sprichst du zuhause mit deiner Familie?", "Hättest du dir jemals träumen lassen, dass du in den USA arbeiten würdest?" oder "Warum nimmst du die amerikanische Staatsbürgerschaft nicht an?". Für allgemeine Erheiterung sorgte er mit seiner Feststellung, dass er als Student noch ein Seminar des alten Adorno besucht hätte, worauf Adorno gestorben sei (ein Kausalzusammenhang wurde umgehend verneint). Dennoch kam der Moderator, ein persönlicher Freund Hoppes, im zweiten Teil der Veranstaltung auch auf inhaltliche Aspekte zu sprechen, die naturgemäß auch die Publikumsfragen dominierten. Hoppe antwortete souverän und routiniert. Mit einer Leichtigkeit, als würde er über das Wetter sprechen, sprach er vom bevorstehenden Zusammenbruch der "Sozial"-Staaten, über die Notwendigkeit von tausend Liechtensteins als Gegenstrategie zur Nivellierungs- und Kollektivierungspolitik Brüssels, über die Tatsache, dass der "Wohlfahrts"-Apparat in den USA der Entwicklung in Europa um höchstens zwei Jahrzehnten hinterherhinkt und dass die Stimmabgabe bei "demokratischen Wahlen" einen "Freibrief" zum (Steuer-)Raub darstellt (ich halte es für treffender und korrekter, von einem [analogen] Vertrag zulasten Dritter zu sprechen - Bevölkerungsgruppe A und Bevölkerungsgruppe B, die mehrheitlich Partei X wählen, legitimieren diese, für das versprochene Wahlgeschenk a die Bevölkerungsgruppe C vermehrt auszurauben=höher zu besteuern). Gespräche mit Freiheitsfreunden von liberty ideas rundeten den Abend ab.