Sonntag, September 18, 2005

Ein Hauch von Freiheit im Parlament

Der weitgehend unbekannte Charles Koch, dessen Koch Industries über 30.000 Arbeiter in 50 Ländern beschäftigt und das zweitgrößte US-Unternehmen in reinem Privatbesitz darstellt, hielt letzten Dienstag auf Einladung der Freunde der Österreichischen Nationalökonomie im Parlament einen Vortrag. Im Mittelpunkt stand sein Bekenntnis zur freien Marktwirtschaft und der Nutzen der Privatinitiative für Unternehmen und Gesellschaft.
Koch ist davon überzeugt, dass die Österreichische Schule der Nationalökonomie eng mit seinem wirtschaftlichen Erfolg verknüpft ist:
Diese österreichischen Ökonomen haben mir mit ihren Ideen zu Erfolg jenseits meiner wildesten Träume verholfen.

So mutet es nicht überraschend an, dass der Siebzigjährige die Grundsätze der Österreichischen Nationalökonomie in seine spezielle Unternehmensphilosophie implementiert hat. Die Pfeiler dieser "Market-Based Managament" genannten Philosophie fasste Koch in einem Vortrag für das "Center for Constructive Alternatives" im März 1996 folgenderweise zusammen:
Market-Based Management is based on four main assumptions. The first assumption is that today's world is characterized by an unprecedented rate of change - change driven by an accelerating accumulation of knowledge. The second assumption is that prospering in this environment requires a well-founded and internally consistent framework that enables us to interpret and apply new knowledge. The third assumption is that from both theory and history we know that the best framework for dealing with rapid change, especially knowledge-driven change, is one based on economic freedom. The fourth assumption is that this framework should also have five key dimensions: (1) vision, (2) values, (3) incentives, (4) decision rights, and (5) knowledge systems.

Möchtgern-Hayekianer Finanzminister Karl-Heinz Grasser hat Kochs Vortrag am Dienstag übrigens bezeichnenderweise vorzeitig verlassen...

Mediale Rezeptionen des Vortrags finden sich hier und hier.