Dienstag, September 13, 2005

Radikalliberalisierung in Tirol!

Der Staat als verlässlicher Schutzanbieter vor verbrecherischen und terroristischen Umtrieben ist auch nicht mehr das, was er (sowieso nie) war. Das aktuellste Beispiel liefert die Tiroler Landesregierung mit der Novellierung der am Abstand wichtigsten Landesverordnung - der Pilzschutzverordnung. Mit der Radikalliberalisierung des Pilzschutzwesens hat sich das Land Tirol und somit der Staat Österreich endgültig delegitimiert. Statt wie bisher ausschließlich an geraden Tagen ist nun an jedem Tag der Pilz-Raubbau gestattet. Ebenso müssen sich die stets mit einer mobilen Waage ausgestatteten Sammler auf neue höchst zulässige Sammelmengen einstellen, wurde diese doch um sage und schreibe 100% erhöht. Spaß beiseite: Die Tatsache, dass die Verwendung von Rechen, Haken und anderen mechanischen Hilfsmitteln selbstverständlich weiterhin verboten bleibt, wird die italienische Pilzmafia wenig beeindrucken. Deren Umtriebe halten bisweilen ganz Tirol in Atem. So wurden laut orf.at kürzlich zwei Italiener in Osttirol mit mehr als 20 (!) kg Pilzen ertappt. Die - in Tirol schon längst als "schwarzes Gold" bekannten - Pilze sollen am globalen Schwarzmarkt außerordentliche Preise erzielen. Drohende Verwaltungsstrafen nimmt man gerne in Kauf, zumal die Behörden ihrem typischen laissez-faire-Stil gemäß im Schnitt Strafen in der Höhe von läppischen 50 Euro erlassen und den Höchstrahmen von 20.000 Euro noch nie ausgeschöpft haben. Ich fordere: kein Fußbreit den Pilz-Verbrechern - unsere Freiheit muss nicht nur in Irak, Afghanistan und Co., sondern auch im Tiroler Wald verteidigt werden!

1 Comments:

Blogger Stentor said...

Ich werde, dementsprechend ausgerüstet, der Tiroler Pilzmafia Einhalt zu gebieten versuchen. So kann es in unserem Österreich nicht mehr weitergehen!

11:03 PM  

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