Mittwoch, November 02, 2005

Prohibition light

ORF und "Bild" zufolge plant die EU eine Art "Prohibtion light"; neben einem generellen Verkaufsverbot für Bier und Wein für unter 18-Jährige soll der Verkauf von Alkohol ingesamt "deutlich erschwert werden", indem dem Staat eine de-facto-Monopolstellung bezüglich des Verkaufs von alkoholischen Getränken eingeräumt wird - zukünftig soll es hiefür nämlich einer "staatlichen Lizenz" bedürfen. Eine massive Steuererhöhung auf alkoholische Produkte rundet das Paket ab.
Die Folgen dieser Prohibition light abzuschätzen, ist nicht allzu schwer. Die zusätzlichen staatlichen Regulierungen werden (analog dem Geschäft mit Drogen) den Preis erhöhen und die Qualität senken. Die Menschen werden zunehmend zu minderwertigen Substitutionsgütern greifen. Der Staat wird dadurch die nachteiligen Folgen des Alkoholkonsums, die zu beseitigen er eigentlich beabsichtigt, massiv verstärken. Nichts Neues also.


Quelle

1 Comments:

Blogger Flaubert said...

Nun, bei einer Kriminalisierung des Alkoholhandels ohne staatliche Lizenz müssten die Geschäftsleute, welche dennoch ohne Lizenz Alkohol vertreiben, dieses Risiko in den Preis miteinrechnen. Weiters würde sich die gesamte nicht-staatliche Alkoholbranche - analog dem Drogenschäft - in den Untergrund ("Schwarzmarkt") begeben müssen. Außerdem wird das Ziel nicht mehr erstrangig in der Effizienz der Produktion, sondern darin bestehen, möglichst nicht aufzufliegen und sich staatlichem Zwang ausgesetzt zu sehen; die durch die suboptimalen Effizienzentscheidungen bedingten Mehrkosten müssten freilich an den Kunden weitergegeben werden.

Wir alle kennen doch die Geschichte der Prohibition in den USA der 1920er-Jahre. Das totale Alkoholverbot hat natürlich nicht dazu geführt, dass die Menschen nichts mehr getrunken haben. Es führte lediglich dazu, dass sie anstatt des verbotenen guten Weins und Biers zunehmend zu billigen und minderwertigen Industriealkohol-Produkten uä gegriffen haben und sich nicht selten zu Tode gesoffen haben.

9:31 PM  

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