Sonntag, März 13, 2005

Unlängst beim Billa

Unweit von meinem Domizil im Dr.-Paul-Schärf-Heim entfernt befindet sich ein Billa, den ich zwecks Nahrungsbeschaffung regelmäßig frequentiere - so auch an besagtem Tag, an dem ich kurz vor Ladenschluss einen Liter Milch zu erwerben gedenke.

Während ich bei den Kühlregalen feststelle, dass die von mir präferierte Milch-"Sorte" bereits ausverkauft ist und ich mutwillig zu einem "Ja-natürlich"-Produkt greife, bei dem 50% des Preises das "Gütesiegel" ausmacht, nähert sich mir eine ältere Dame stirnrunzelnd und meint, mir ein anderes Milchpackerl in die Hand drückend: "Nehmen'S doch des, des lauft net glei ob und hoit vü länger." Nach einem kritischen Blick auf das betreffende Produkt offenbart sich, dass es sich dabei um eine Haltbar-Milch handelt, deren Nachteil bekanntlich die Minderaustattung mit Vitaminen ist.

Ich stelle das Packerl zurück und lehne dankend ab, womit sich die fürsorgliche Dame allerdings nicht abspeisen lässt. Wiederholt weist sie mich auf den Vorzug der längeren Haltbarkeit hin und bemüht sich extra, das im hintersten Eck platzierte Packerl herauszufischen, um mir den Vorzug der längstmöglichen Haltbarkeit zukommen zu lassen. Mein Einwand, dass alle betreffenden Packerln das gleiche Ablaufdatum aufweisen, wird ignoriert.

Angesichts der für mich in Kauf genommenen Anstrengung und der Hartnäckigkeit meiner Fürsorgerin nehme ich das Packerl an mich, bedanke mich artig - und warte, bis die Dame den Laden verlassen hat, um stattdessen die Biomilch zu kaufen.

2 Comments:

Blogger abstrahiert said...

Haltbarmilch-Prodzenten suchen sicher solche unschuldig wirkenden älteren Damen aus, die sie dann in die Geschäfte ausschwärmen lassen, um unbedarfte junge Studierende vom Produkt zu überzeugen.

Chris "It's a conspiracy!" tian

8:39 AM  
Anonymous Anonym said...

tolle story, ey, wirklich toll

11:14 PM  

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