Samstag, Februar 19, 2005

Der dritte Weg

Ich bin einverstanden mit Aristoteles, dass der Mensch durch die Fähigkeiten der Vernunft und der Sprache, welche seine Humanität ausmachen, ein von Natur aus nach Gemeinschaft strebendes Wesen darstellt. Als nicht minder treffend sehe ich jedoch den Einwand von Antoine de Saint-Éxupery in dessen zeitlos schönem "Le petit prince": "Le language est source de malentendus." (die Sprache als Ursprung jeglichen Missverständnisses). Und wie hat Peter Handke, um den Dritten im Bunde meiner persönlichen Menschheitslehrer zu erwähnen, im Bezug auf die Vorverurteilung der Serben im jugoslawischen Zerfallsprozess festgestellt: "Alle tatsächlichen Verbrechen beginnen mit semantischen Verbrechen.“

In diesem Zwiespalt bin ich mit meinen zwischenmenschlichen Beziehungsgeflechten verhangen und harre einer Lösung. Die mich bestimmende Frage lautet: Gibt es einen dritten gangbaren Weg zwischen totaler Assimilation an den gesellschaftlichen Mainstream und Vereinzelung im Elfenbeinturm?
Sollte ich durch diesen Blog auch nur zu einer Konkretisierung der Fragestellung gelangen, hätte er seinen Dienst erfüllt. Nicht selten ist die Frage wichtiger als die Antwort.

2 Comments:

Anonymous Anonym said...

Vieleicht beschreitet jeder von uns den dritten Weg, warum solltest du dich entscheiden müssen?

2:02 PM  
Blogger Gilb said...

Tja.

2:14 PM  

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